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Die Biografiearbeit in der Pflege ist die systematische Beschäftigung mit der Lebens-Geschichte eines Pflegebedürftigen, um ihn besser zu verstehen und seine Pflege zu individualisieren und zu verbessern. Sie dient dazu, Verhaltensweisen nachvollziehbar zu machen, Bedürfnisse zu deuten und die Identität des Pflegebedürftigen zu bewahren, insbesondere bei Menschen mit Demenz. Durch das Sammeln von Informationen über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kann eine wertschätzende Beziehung aufgebaut, vorhandene Ressourcen aktiviert und das Wohlbefinden gesteigert werden.
Biografiearbeit in der Pflege ist ein häufig genutztes Instrument. Sie ermöglicht es, die Betreuung einer pflegebedürftigen Person auf deren Bedürfnisse auszurichten, zu individualisieren und damit die Akzeptanz für übrige Pflegemaßnahmen erfolgreicher zu gestalten. Welche Methoden eignen sich für die Biografiearbeit in der Pflege, welche Ziele können erreicht werden und wo gibt es Grenzen?
Biografiearbeit (oder Biographiearbeit) ist eine Methodik, bei der ein Mensch vergangene Erfahrungen und Erlebnisse wiedererleben und reflektieren soll. Hierfür werden ihm z. B. gezielt Fragen gestellt, Gegenstände gezeigt oder Orte besucht, um Erinnerungen hervorzurufen und darüber ins Gespräch zu kommen. Die dabei aufkommenden Gefühle und Emotionen gelten quasi als Schlüssel der biografischen Arbeit.
Grundsätzlich wird Biografiearbeit in der Altenpflege und Betreuung von Demenzkranken eingesetzt, kann aber auch von sozialen Einrichtungen wie Kindergärten genutzt werden. Sie dient der Bearbeitung im Hier und Jetzt und kann Menschen dabei helfen, ihre Gedanken sowie vergangenen Erlebnisse zu ordnen.
Gleichzeitig geht es bei der Biografiearbeit in der Pflege nicht darum, ausschließlich an der Vergangenheit einer Person festzuhalten. Vielmehr soll die Arbeit dabei unterstützen, persönliche Erinnerungen in einem geistigen Prozess als dankbar und lehrreich zu verstehen.
Es gibt unterschiedliche Themenfelder und Betreuungsangebote, die für eine erfolgreiche Biografiearbeit in der Pflege genutzt werden können. So umfasst die Biografie eines Menschen insbesondere folgende Bereiche:
Diese Auflistung zeigt, dass Pflegekräfte und andere betreuende Personen unzählige Möglichkeiten haben, eine Biografiearbeit zu entwickeln. Für eine übersichtlichere Organisation bietet es sich an, die gesammelten Informationen in einem Biografiebogen o. ä. zu dokumentieren.
Grundsätzlich gibt es keine standardisierte Vorgehensweise zum Einsatz von Biografiearbeit. Allerdings haben sich in der Praxis bereits unterschiedliche Methoden erprobt, die als Impulsgeber für Gespräche und vielfältige Fragen dienen können.
So eignen sich z. B folgende Methoden:
Allerdings sollten Pflegekräfte bei der Auswahl geeigneter Methoden einige Grundsätze beachten.
Grundsätzlich gibt es keine standardisierte Vorgehensweise zum Einsatz von Biografiearbeit. Allerdings haben sich in der Praxis bereits unterschiedliche Methoden erprobt, die als Impulsgeber für Gespräche und vielfältige Fragen dienen können.
So eignen sich z. B. folgende Methoden:
Allerdings sollten Pflegekräfte bei der Auswahl geeigneter Methoden einige Grundsätze beachten.
Die folgende Aufzählung (A-D) gibt einen Überblick über die wichtigsten Aspekte, die bei der Umsetzung der Methoden zur Biografiearbeit in der Pflege beachtet werden sollten.
In jeder Biografiearbeit sind zwei Aspekte maßgebend: das Erzählen und das Zuhören. Die zuhörende Person (z. B. eine Pflegefachkraft) sollte aktiv auf das eingehen, was die erzählende Person (z. B. ein Pflegebedürftiger) berichtet. Daher sollten Pflegekräfte einige Punkte beachten, um der anderen Person das Gefühl zu vermitteln, zuzuhören und Interesse zu zeigen.
Wichtig sind insbesondere folgende Maßnahmen:
Damit lässt sich Vertrautheit herstellen und die Beziehung zwischen Pflegekraft und betreuter Person langfristig fördern. Gleichzeitig darf das Gespräch nicht wie ein Verhör wirken, sondern eher, als würde der oder die Pflegebedürftige eine Geschichte erzählen.
Erzählen die Pflegebedürftigen wiederholt von einem oder mehreren gleichen Erlebnissen (z. B. aufgrund von Demenz), sollten Pflegekräfte geduldig bleiben. Ein Drängeln oder Vorauseilen ist meist wenig hilfreich, kann sogar kontraproduktiv wirken und die andere Person verunsichern oder verwirren.
Insbesondere bei persönlichen Berichten eines Pflegebedürftigen sollten Pflegekräfte darauf achten, keine eigenen Urteile oder Wertungen einfließen zu lassen. Jeder Mensch hat individuelle Deutungsmuster und Einstellungen zu bestimmten Themen – besonders bei Situationen, die er oder sie selbst erlebt hat.
Die Biografiearbeit eignet sich meist weniger für eine intensive Diskussion über ein bestimmtes Thema. Vielmehr besteht bei eigenen Deutungen von Seiten der Pflegekraft die Gefahr von Missverständnissen in der Kommunikation.
Nicht nur der Austausch mit der pflegebedürftigen Person spielt eine wichtige Rolle in der Biografiearbeit. Auch die Kommunikation mit deren Angehörigen gehört dazu. Sie können dabei helfen, die Biografiearbeit auszubauen, indem sie ihre persönlichen Erfahrungen und gemeinsamen Momente mit der betreuten Person schildern. Diese Informationen helfen der Pflegekraft dabei, das Betreuungsangebot bedarfsgerecht auszurichten.
Aus pflegerischer Sicht ist eines der größten Ziele der Biografiearbeit, die Pflege einer Person zu vereinfachen und zu individualisieren. Durch den gemeinsamen Austausch von Erfahrungen und Emotionen und die direkte Kommunikation entsteht eine vertraute Basis, die in den gesamten Pflegeprozess eingebunden werden kann. Damit lässt sich die Beziehung zwischen Pflegekraft und betreuter Person positiv gestalten.
Aus Sicht der pflegebedürftigen Person soll Biografiearbeit ihre Lebensqualität erhöhen. Sie soll sie begleiten und unterstützen, etwa bei folgenden Themen:
Darüber hinaus kann Biografiearbeit in der Pflege bei der Betreuung dementer Menschen helfen. Hier bietet sie die Möglichkeit, die vertraute und positiv wahrgenommene Lebenswelt im Alltagserleben wiederzufinden.
Nicht zuletzt hilft eine ausgearbeitete Biografiearbeit bei der Sterbebegleitung. Da gerade am Lebensende viele Menschen ihr gesamtes Leben reflektieren und hinterfragen, kann die Biografiearbeit bei diesem Prozess unterstützen.
Zunächst ist wichtig, dass Biografiearbeit eine zeitintensive Methode ist und sich daher nicht für jede Einrichtung im Gesundheitswesen eignet. So ist es z. B. in Krankenhäusern oftmals schwierig, die notwendige Zeit aufzubringen, um mit der Person in einen intensiven Austausch zu kommen, da die Patientinnen und Patienten dort meist nur wenige Tage untergebracht sind. In Pflegeheimen oder anderen Diensten der Altenpflege kann sich Biografiearbeit hingegen als sehr lohnenswert erweisen, da sich die Personen hier längere Zeit aufhalten.
Zudem birgt Biografiearbeit in der Pflege immer ein gewisses Risiko: Da teils sehr intime Momente aus der Vergangenheit einer Person behandelt werden, können negative Erfahrungen oder Traumata erneut zu Tage treten. Gerade die Themen Krieg und Vertreibung sind noch immer für viele ältere Menschen eine große Belastung. Die Biografiearbeit ersetzt allerdings keine psychotherapeutischen Angebote, weshalb jede Pflegekraft ggf. weitergehende Hilfsangebote vermitteln sollte. Dennoch können der gemeinsame Austausch und das erneute Reflektieren dabei helfen, diese Gefühle zu akzeptieren und in eine neutrale Emotion umzuwandeln. Wichtig ist daher stets ein respektvoller und sensibler Umgang von Seiten der Pflegekraft.
Außerdem hängt der Erfolg und die Umsetzbarkeit der Biografiearbeit immer von der geistigen und körperlichen Verfassung der betreuten Person ab. Weißt diese z. B. kognitive Einschränkungen auf, können das Verstehen und Sprechen beeinträchtigt sein. Solche Umstände können den gemeinsamen Austausch erschweren, der jedoch als grundlegender Bestandteil der Biografiearbeit gilt. Hier helfen insbesondere Methoden wie alte Gegenstände, Plakate oder Rollenspiele, um auch auf nonverbalem Weg die Beziehung zu stärken.
Biografiearbeit in der Pflege lebt vom persönlichen und intensiven Gespräch miteinander. Das bietet die Chance, langfristig eine tiefere Bindung zur pflegebedürftigen Person aufbauen, was wiederum deren Pflege erleichtert. Ist das Vertrauen zur Pflegekraft groß, sind Pflegebedürftige i. d. R. gewillter, Vorschläge anzunehmen und offener gegenüber neuen Betreuungsangeboten. Insgesamt dient eine ausgeprägte Pflegearbeit somit sowohl der körperlichen als auch der seelischen Pflege.
Des Weiteren kann Biografiearbeit eine Chance für den Umgang mit Demenzerkrankten sein. Durch den intensiven Austausch mit der Vergangenheit einer Person kann eine gewisse Struktur sowie ein Bezug zur Gegenwart geschaffen werden.
Biografiearbeit ist ein wichtiger Teil der Pflege von Demenzerkrankten. Mit Fotos, Gegenständen oder Aufzeichnungen werden alte Erinnerungen wieder wach. Das kann die Kommunikation und die Gedächtnisleistung anregen und die Lebensqualität steigern.
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